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Donnerstag, 27. März 2014

Der Soziolekt in "tschick"

1. Was ist ein Soziolekt?

Ein Soziolekt ist die Gruppensprache, die sich von der Hoch-und Umgangssprache unterscheidet. Die Gruppensprache definiert sich dadurch, dass nur die Angehörigen einer Gruppe die Sprache verstehen, bzw. einzelne Wörter, Redewendungen und auch in einigen Fällen Grammatik. Einige Beispiele für eine Gruppensprache: Seemannssprache, Jugendsprache, Hip-Hop-Jargon, Studentensprache (bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts).

2. Beispiele der Jugendsprache in "tschick"

"... bis seine endbescheuerte Mutter beschlossen hat, dass sie lieber im Grünen wohnen will." (Kapitel 5, Seite 21, unten)
In der Hochsprache etwa: "... bis seine Mutter, die gelegentlich nicht den Vorstellungen eines Jugendlichen nach handelt und für manche komisch erscheinen mag, beschloss, dass sie lieber im Grünen wohnen will."

"Das war immer eine halbe Weltreise mit der S-Bahn da raus [...]" (K. 5, S.21, unten)
Hochsprache: "Es war immer ein sehr langer Weg mit der S-Bahn, wenn man zu Paul wollte."

"Der eigentliche [Tennis]Crack in der Familie war meine Mutter." (K. 6, S.27, mittig)
Hochsprache: "Meine Mutter war die Geschickteste im Tennis, in unserer Familie."

"Das hat mir sofort eingeleuchtet. [...] Und scheiß auf die Leute." (K.6, S.28, unten)
Hochsprache: "Ich verstand sofort. [...] Man sollte sich nicht um die Meinungen anderer kümmern."

3. Warum verwendet der Autor Jugendsprache?

Wahrscheinlich um das Buch und die Sicht von Maik authentischer wirken zu lassen. Kein 8-Klässler im 21. Jahrhundert würde Gebrauch von poetischer oder fachlicher Sprache nehmen. Nicht einmal von Hochsprache. Ein wenig Jugendsprache macht es einfacher, sich komplett in Maik hinein zuversetzen. Und es macht es einfacher für jugendliche Leser, sich mit Maik zu identifizieren und das spricht vor allem junge Leser an. 


Mittwoch, 26. März 2014

Maik vs. Romananfang

1.
Maik ist ein 14-jähriger Junge, der zusammen mit seiner alkoholkranken Mutter und seinem Vater in Berlin.
Man erfährt nicht viel über sein äußeres Erscheinungsbild, nur dass er mittelgroß ist.
Seine Familie lebt in einem großen Haus, der Vater ist Geschäftsmann, ist jedoch mit seiner Immobilienfirma pleite gegangen. Maiks Mutter ist Alkoholikerin und verreist ständig auf die "Beautyfarm", die in Wirklichkeit eine Entzugsklinik ist. Früher hat sie oft Tennis gespielt und Maik mitgenommen. Schon als kleines Kind hat er ihre Krankheit mitbekommen. Sein Vater geht vermutlich fremd, die Ehe ist ohnehin kaputt.
Maik ist ein lustiger Mensch, der in der Schule jedoch eher zu den "Außenseitern" gehört. Er ist in Tatjana verliebt und denkt oft pausenlos an sie. Allerdings scheint sie seine Gefühle nicht zu erwiedern, sie lädt ihn auch nicht zu ihrer Geburtstagsparty ein. Als das nicht passiert, fällt Maiks Hang zum Dramatischen und seine Neigung zu depressivem Verhalten auf.

2.
Wenn ich jetzt einen Wunsch frei hätte, würde ich mich sicherlich auf eine verlasse, kleine Insel wünschen. Nur ich allein und mein Gewissen. Und vielleicht noch Tatjana, das würde das alles erträglicher machen. Das hört sich jetzt alles furchtbar nach einem Film voller Jungendklischees an, aber ich muss wirklich sagen: Ich wusste, dass es so kommt. Und doch hab ich mitgemacht, ich Idiot.
Ob Tschick wohl genau so denkt? Ob er sein Gewissen ihn auch so plagt, dass er sich vor Scham und Angst vor das was kommt in die Hose pisst? Nein, sicherlich nicht. Sowas passt zu einem Maik Klingenberg aber nicht zu Tschick. Ich schaute mich ein wenig um. Polizeistation. Es roch nach Blut und Kaffee. Nicht gerade die super-entspannende Wirkung. Mist. Mist, Mist, Mist, Mist.

Donnerstag, 20. März 2014

Arzt und Krankenschwester

a.
Maik mag Hanna sehr gerne, da...

  • sie superjung und superfreundlich ist
  • man ihre Unterwäsche durch den dünnen weissen Kittel sehen kann
  • sie normale Unterwaesche traegt 
  • sie sehr höflich ist
  •  sie sich immer neue Spitznamen für ihn ausdenkt
  • er sich mit ihr immer sehr gut unterhalten kann und sie ihn auch immer besuchen kommt


b.
Die Gespraeche mit dem Arzt gestalten sich etwas schwieriger. Er ist zwar nett und bemüht sich witzig zu sein, doch Maik scheint nicht so viel Verständnis dafür aufzubringen. 
Als sie ein "ernsteres" Gespräch führen, versucht der Arzt mit lauter Andeutungen Maik dazu zubringen, ihm zu erzählen was "wirklich geschehen ist". Der Arzt vermutet, dass die Polizisten Maik geschlagen hätten und er so mit dem Kopf auf den Boden geknallt ist. Als Maik dann versucht die Zweifel aus dem Weg zuraeumen, glaubt der Arzt ihm erst nicht. Danach fragt der Arzt was Maik ueberhaupt vorhatte, will er es erst nicht sagen, obwohl der Arzt sehr interessiert ist. 

Glueck?

Maik ist so glücklich, weil man ihm Valium verabreicht hat.
Valium ist ein Psychopharmakon und wird besonders bei Angstzutaenden, in der Therapie von epileptischen Anfällen und als Schlafmittel verwendet. Da man, wenn man Valium über einen längeren Zeitraum einnimmt, seelisch und körperlich abhängig werden kann, wird es nur zur Heilung oder Minderung von akuten Problemen verabreicht. So zum Beispiel bei Maik: Ihm wird Valium als Schlafmittel verabreicht und als er aufwacht fühlt er sich glücklich. Müdigkeit ist eine Nebenwirkung von Valium, deswegen ist Maik wieder eingeschlafen.


Mittwoch, 19. März 2014

Die Sprache des Autors







Die Sprache des Autors ist durchgehend umgangssprachlich und beinhaltet viele Wörter der Jugendsprache, da Maik selbst Jugendlicher ist, wie zum Beispiel: "[...] hab ich mir in die Hose gepisst." (Seite 7 oben) oder "[...]ist auch nicht der große Bringer" (ebenfalls Seite 7, unten).

Darüberhinaus verwendet der Autor viel Humor, wie auf Seite 8 in der Mitte: "[...]drückt auf den Schalter und schaut das Gerät von unten an, während jeder Depp sehen kann, dass der Stecker vom Verlängerungskabel nicht drin ist,[...]" und so sind beispielsweise an vielen Stellen selbstironische Witze wie "Ich weiß nicht mal, ob Rechtsanwalt das selbe ist wie Staatsanwalt. [...] Aber mehr Ahnung von Gesetzen als ich hat hier praktisch jeder, der im Raum ist"(S.10, oben) auffindbar.

Freitag, 14. März 2014

Der Beginn des Romans


Im ersten Kapitel beschreibt Herrndorf, wie Maik auf dem Polizeirevier sitzt und wartet. In seinen Schuhen ist Blut und er hat sich eingenässt, als die Polizisten ihm gesagt haben, er sei schon mit 14 strafmündig.
Während er wartet, denkt er an Tschick und ob er es geschafft hat, der Polizei zu entfliehen.
Ebenfalls denkt er an Tatjana, seinen Schwarm und seinen Sportlehrer. Er wird zunehmend  pessimistischer, jedoch bleibt er stets humorvoll und selbstironisch. So denkt Maik zum Beispiel, selbst Folter wäre jetzt angenehmer. Doch ist es, wie Maik schon im Buch bemerkt, bzw. hofft, illegal, in Deutschland zu foltern, da das Grundgesetz es verbietet.
Allegemein erfährt man über Maik ziemlich viel. Zum Beispiel dass er ein humorvoller, selbstironischer Mensch oder er in Tatjana verliebt ist. 

Donnerstag, 13. März 2014

Autoren-Steckbrief: Wolfgang Herrndorf

Wolfgang Herrndorf





  • geboren 12. Juni 1965 in Hamburg
  • gestorben 26. August 2013 in Berlin
  • deutscher Illustrator, Maler und Schriftsteller
  • studierte Malerei in Nürnberg
  • arbeitete unter anderem für "Titanic"
  •  brachte mehrere Werke vor "Tschick" heraus, jedoch kein Erfolg
  • "Tschick" im Jahr 2010: deutschlandweiter Erfolg
  • 2010: Hirntumor-Diagnose, Hirntumor bösartig
  • "Tschick" nominirt für Preis der Leipziger Buchmesse
  • Jedoch erhielt er ihn erst mit seinem naechsten Buch: "Sand"
  • seit der Diagnose: Herrndorf schreibt taeglich in seinem Blog Arbeit und Struktur über das Leben mit Hirntumor
  • 26. 08. 2013: Wolfgang Herrndorf begeht Suizid